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Ich starte bereits am Vortag dem 4. August am Nachmittag. Naja das ist der Plan, aber in diesem Sommer will der einfach nicht so aufgehen denn es Regnet den ganzen Tag bis in den Abend rein und so macht es mir keinen Spass.
Darum starte ich, wie meine Tochter, auch am 5. August zuerst Richtung Brugg und von da aus mit dem Zug bis nach Dietikon. Das Wetter ist gut und nicht all zu kalt. Treffpunkt mit meiner Tochter ist beim Bahnhof Wollishofen in Zürich. Ich muss dabei zuerst die Stadt durchqueren. Den Weg kenne ich sehr gut, jedoch die Baustellen nicht und so renne ich mehrere male an gesperrte Radwege an. Schlussendlich komme ich in Wollishofen an und treffe da Miranda. Zusammen fahren wir der Seestrasse entlang Richtung Horgen. In Kilchberg vorbei an wohlriechendem Schokoladenduft. In Horgen kaufen wir noch eine Kleinigkeit und dann gehts ab auf die Fähre nach Meilen. Dort angekommen gehte an der anderen Seite des Zürichsee's weiter bis nach Rapperswil. Hier treffen wir meinen Cousin Andi mit seinem Junior zum Kaffee und Schwatz. Der Hunger treibt uns weiter den See hinauf und in Bolligen genemigen wir uns ein feines Mittagessen. Danach, nun am Obersee, fahren wir weiter über Schmerikon, Ziegelbrücke und da zum Wallensee. Hier ist der Radweg zu Beginn spektakulär. Fährt man doch zwischen Wasser, Felsen und Autobahn mal neben, unter und im Felsen. Mal geht es steil hoch (23%) und dann wieder steil runter. Etwa in der Hälfte des See's beginnt es wieder mal an zu regnen. Wegen der vortgeschrittenen Stunde können wir den Regen nicht aussitzen und so müssen wir mit Regenausrüstung weiter fahren.
Wegen den eher schlechten Wetterprognosen und den für im Hochsommer sehr kühlen Nachttemperaturen entschied sich Miranda, bereits im Voraus, nur zwei Tage mitzufahren und bei meinen Eltren / Grosseltern auch gleich zu übernachten. Sie ist halt ein bischen ein "Gfrörli"
Wir sind also im Regen unterwegs nach Wangs zu meinen Eltern. Kurz vor Wangs hört es dann zum Glück wieder auf mit dem Regen. Es sind aber trotzdem etwa 30km die wir im Nass verbracht haben. Miranda lade ich in Wangs ab und ich rausche weiter nach Bad Ragaz. Dies weil der Camping um 18.00 die Rezeption schliesst. So fliege ich kurz vor 18 Uhr ein und bekomme auch noch einen Platz. Nun heisst es wieder mal Zelt (und auch Tarp) aufstellen. Ich freue mich mal wieder seit langen darauf. Das Abendessen nehme ich gleich neben dem Camping im Restaurant ein. Zusammen mit Paolo und seiner Frau geniessen wir es uns wieder mal zu sehen. Paolo kenne ich seit der Donau Tour im 2014 und wir haben uns damals in Budapest getroffen. Da ich heute gleich mit über 130km gestartet bin halte ich es am Abend nicht allzulange aus und streiche die Segel schnell. Mit den Songs von Steff la'Cheff (sie spielt per Zufall gerade hier ein Konzert) entschwinde ich ins Land der Träume. In der nacht merke ich das es mit 12° doch etwas kühl ist und nehm mir noch die Jacke dazu. Merino-Wäsche sei dank ist es so schön warm.
Am Morgen des 6. August muss ich das Zelt noch etwas feucht zusammenräumen. Frühstück gibts auch keines dafür gleich darauf ein feines Brunch bei meinen Eltern wo ich danach zusammen mit Miranda weiter fahre den Rhein hinab Richtung Bodensee. Heute scheint die Sonne was die Fahrt sehr angenehm macht. Entlang geht es dem Rhein-Radweg und was soll ich sagen, naja dieser Teil ist schon etwas Langweilig und das auf etwa 50km. Der Rhein ist hier in einen Damm gepfercht und dieser zieht sich eigentlich bis zum Bodensee hin. Die einzige Abwechslung war das Mittagessen in der Löwenburg. Also es war keine Burg und kein Löwe in Sicht aber die Gaststätte heisst so
Weiter geht es frisch gesättigt weiter dem Rhein nach bis zum Bodensee vorbei am Flugplatz Altenrhein bis nach Romanshorn. Beim Bahnhof verabschiede ich Miranda die mit dem Zug nach Hause fährt. Ich fahre noch ein bisschen weiter bis zum Camping-Strandbad Amriswil, bei dem ich schon die Jahren zuvor bei den beiden Umrundungen des Bodensee's mit Miranda war. Hier bin ich bewusst wieder hin weil er einfach schön ist, man hat immer Platz mit einem Zelt und das Wichtigste... man muss nicht mehr weit gehen um was zu essen da es gleich auf dem Camping ein Restaurant mit Seeblick hat. Nach 109km an diesem Tag habe ich auch dann die Segel früh gestrichen und bin ab ins Bett.
Am 7. August will ich denn auch schon früh raus da er für heute (wiedermal) Regen angesagt hat und das nicht wenig. So stehe ich noch vor Sonnenaufgang auf, sogar vor der Morgendämmerung und bereite mich auf die Abfahrt vor. Bereits nach der zweiten Nacht hab ich die Routine wieder wenn es ums einpacken und verzurren der 7 Sachen geht. Das Zelt und der Tarp sind jedoch noch feucht. Inzwischen hat auch die Morgendämmerung eingesetzt und das gibt ein paar tolle Fotos wie sich die Sonne bereit macht, über dem Bodensee weit hinten am Horizont, aufzugehen. Noch vor dem ersten Sonnenstrahl stehen die ersten Pedalumdrehungen an. Richtung Konstanz geht es nun auf die Suche einer Bäckerei und bereits im nächsten Dorf werde ich fündig. Auf einer Parkbank bei ersten Sonnenstrahlen geniesse ich das Gekaufte. Heute merke ich das ich die beiden Tage zuvor etwas zu viele KM gefahren bin. Die Beine sind schwer und der Körper fühlt sich schlaff an. Da eben heute wieder viel Regen angesagt ist und ich keine Lust hab den Nachmittag im Nass zu fahren und dann auch noch die Nacht im Zelt zu verbringen, habe ich bereits gestern beschlossen das ich die Nacht unter einem festen Dach übernachten will. So fahre ich also via Kreuzlingen, Stein am Rhein und zu meiner Freude dann auf der deutschen Seite (dieser Teil der Strecke finde ich schöner) des Rheins bis nach Schaffhausen.
Von da an verlasse ich den Rhein und fahre hoch ins Klettgau Richtung Erzingen meinem heutigen Tagesziel. Obwohl im laufe des Tages immer mehr die Wolken die Sonne verdeckten komme ich trockenen Fusses an. Beim Bahnhof, der nun ein Self-CheckIn Hotel ist, versuche ich mein Longbike in der dafür vorgesehene Velobox zu verfrachten. Da mein Velo 2.20m lang ist und die Box nur 2m hat wird es eine Herausforderung. Aber auch diese wird gemeistert und da ich der einzige Fahrrad-Gast aktuell bin geht das unterbringen recht gut. Die Box hätte für 4 Räder Platz, naja jetzt nicht mehr. Danach geht es auf mein Zimmer und pünktlich fängt es an zu regnen. Yess, wieder einmal hat mein Timing geklappt 😊 und da ich bereits vor 14.00 angekommen bin schlüpfe ich nach der Dusche ins Bett und schlafe knapp 4 Stunden um meinem Körper die Regenation zu geben die er dringend benötigt. Mit knapp 86km habe ich da auch schon Vorarbeit geleistet.
Um 18 Uhr treibt mich dann der Hunger aus den Federn und zum Asiaten zum AllyoucanEat Buffet. Obwohl dann die Augen mehr Hunger hatten als der Magen aufnehmen konnte. Darum gibt es nun noch einen ausgedehnten Verdaungsmarsch durch den Ort. So sehe ich auch gleich das für Morgen der Veloweg wegen Bauarbeiten gesperrt ist und ich somit einen anderen Weg mir suchen muss. Ach ja der Regen ist inzwischen schon durch aber ich bin froh hab ich für diese Nacht ein festes Dach über dem Kopf.
8. August, letzter Tag und kürzeste Strecke
Frisch erholt und bei erfreulichem Wetter geniesse ich das Frühstück bei Sonnenschein direkt im Hotel. Danach geht es das Velo aus der Box holen und ab auf die Piste. Wie am Vorabend bereits bemerkt muss ich nun einen kleinen Umweg fahren und komme etwas weiter unten wieder auf den richtigen Weg. Hauptsache ich muss nicht auf der Hauptstrasse fahren. Weiter geht es durch Klettgau runter bis nach Lauchringen im Wutachtal. Hier kenne ich den Weg wieder sehr gut. Schnell bin ich dann über die Grenze in Koblenz und fahre dann auch schon dem Klingnauer-Stausee entlang. Kurz vor Böttstein überholt mich ein Velofahrer der aber gleich links runter an die Aaare fährt. Ich denke noch so für mich, der will jetzt sicher unten an der Aare durchfahren um das hochfahren nach Böttstein (und dann wieder runterfahren) zu umgehen. Ich weiss aber das 1. Unten der Aare entlang kein offizieller Radweg ist und 2. dieser aktuell wegen des Hochwassers etwa 1m Landunter steht. Wie es sich herausstell, nachdem ich den offiziellen Weg via Böttstein gefahren bin, waren meinen Gedanken richtig, als mich der Radfahrer wieder überholte 😊
Für heute kommen «nur» 48km zu Buche und so bin ich nach diesen Ereignis auch schnell zuhause angekommen.
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