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24.05.2016
Um 11.00 bringe ich meine Partnerin auf den Zug und danach Sattle ich mein Velo und fahre los Richtung deutsche Grenze. Mit 117km und 1575Hm wird es gleich ein strenger Tag. Das Wetter ist toll. Nach Koblenz geht es über die Grenze und schon stehe ich am Fusse des Schwarzwald. Da ich mich zu dieser Zeit noch nicht sehr gut im Schwarzwald auskenn fahre ich mitten rein und entsprechend gibt es dann viele Höhenmeter.
Aber die Strecke ist schön. Über Bonndorf und Löffingen geht es. In Döggingen, zur vortgeschrittener Stunde, führt mich der Hunger in ein Restaurant zum Abendessen.
Via "Warmshowers" habe ich mir ein Bett in Schwenningen besorgt. Es ist aber schon spät und es sind immer noch gute 25km und so wird es so gegen 21 Uhr bis ich bei meinem Host ankomme.
25.05.2016
Am Morge starte ich etwas früher als noch am Vortag. Nach dem Frühstück bei meinem Host mache ich zuerst noch einen Abstecher zum Bäcker um ein paar Leckereinen für unterwegs zu besorgen. Nun geht es zum Neckar dem ich bis nach Stuttgart folgen werde. Von Schwenningen aus schlängelt sich der Fluss wunderschön durch die Landschaft. Das Mittagessen nehme ich unterwegs in der Natur zu mir. Gemütlich auf einer Bank mit Gaskocher inmitten der Natur... einfach herrlich.
Nach wieder über 100km komme ich am Nachmittag in Tübingen an. Auch für heute habe ich mittels Warmshowers meine Übernachtung organisiert. Die beiden studieren hier (Tübingen ist ja bekannt dafür eine Studenten-Stadt zu sein) und sind ebenfalls Velobegeistert. Sie wollen am Auffahrts Wochenende mit ihren Rennrädern in den Alpen mit einer Gruppe ne Tour machen. Zur Vorbereitung muss man ja Energie tanken und das macht man am besten mit Teigwaren. Entsprechend gibt es die zum Abendessen. Ich schaffte nicht mal einen Teller. Er kippte gleich drei Teller voll weg und sie zwei.
26.05.2016
Nach einem reichhaltigen Frühstück, die beiden hatten von gestern wohl noch nicht genug und steckten wieder einiges weg, fahren wir zu dritt aus Tübingen. Am Stadtrand trennen sich unsere Wege. Die beiden brechen mit ihrer Gruppe Richtung Süden auf und ich fahre Richtung Osten. Die vielen KM und Hm die beiden Tagen zuvor haben seine Spuren hinterlassen. Mein Akku ist leer und ich bin müde und ausgelaugt. In Neckarteilfingen kehre ich zum Mittagessen in eine Strandbar ein. Ne grosse Portion Pommes und ne Bratwurst muss her um meinen Salzhaushalt zu bereinigen.
Am frühen Nachmittag und "nur" nach 70km komme ich in Stuttgart an und checke in einem Hotel ein. Da ich ausgelaugt bin geht es direkt ins Zimmer unter die Dusche und ab ins Bett. Um 16.00 schlafe ich schon tief und fest. Nach etwa 3 Stunden bin ich soweit erholt das ich mich Richtung Abendessen aufmache, was sich zum Problem eröffnet. Ich hab vergessen das es Auffahrts-Donnerstag ist und da sind die meisten Restaurants geschlossen. Beim Hauptbahnhof finde ich beim Asiaten etwas zu beissen. Zur Freude der Dame hinterm Tresen, denn nach der ersten Portion bestellte ich gleich noch eine.
27.05.2016
Durch den gestrigen eher kurzen Fahrt, des genügend essen und vor allem genügend Schlaf habe ich wieder volle Akkus um diesen Tag anzugehen. Das muss ich auch denn ich habe noch den längeren Weg nach Hause und es bleiben 3 Tage dafür. Unterwegs auf meiner Route erreiche ich eine Strasse die gerade neu geteert wird. Resp. wurde der Asphalt schon mal abgeschliffen. Daher war sie für den motorisierten Verkehr gesperrt. Aber nicht für mich, dachte ich, und so habe ich eine Strasse für mich alleine. Bis zu einer grossen Kreuzung und da war viel los. Zum Glück für mich musste ein grosser und schwerer Sattelschlepper rummanövrieren und blockierte so den ganzen Verkehr. So komme ich, zurück auf der normalen Strasse, doch Autofrei weiter und da es stetig bergab ging auch noch zügig. So zügig das mich in einer Ortschaft ein stationärer Radar blitzt
Über Pforzheim will ich nach Karlsruhe fahren, so der Plan. Beim Mittagessen in Pforzheim erkenne ich das es nach Karlsruhe ja nicht mehr so weit ist und ich dann die nächsten Tage viele KM hätte.
So fahre ich den Nachmittag weiter Richtung Süden und beschliesse bis nach Kehl (liegt gleich neben Strassburg) zu fahren. In Kehl suche ich das Hotel wo ich 2012 mit Karl war als wir damals auf der Rheintour waren. Und siehe da, ich finde es und die haben sogar noch meine Daten in ihrem System und auch noch immer die gleich alten Röhren-TV in den Zimmern. Nach kanpp 150km hab ich mir ein reichliches Abendessen verdient.
Ach ja, eine kleine Anektode von heute. Ich liebe es wenn Deutsch lange Sätze bilden. Wir Schweizer haben da eher das Motto "In der Kürze liegt die Würze". So informieren wir z.B. Velogenossen wenn sich von vorne oder hinten ein anderer Fahrradfahrer kommt mit ungefähr diesen Worten: "Velo hinne". Bei den Deutschen hört sich das anders an und ja das habe ich heute genau so erlebt: "Aaaachtung, Faaahhrradfaaahrer von hinteeeeen". Bis der hinterste dieser Gruppe (etwa 5 Stk) das fertig gebrüllt hat, war ich auch schon an denen vorbei.
28.05.2016
Für heute hab ich mir vorgenommen dem Rhein entlang zu fahren, aber nicht auf der deutschen Seite sondern auf der Rhein-Route in Frankreich. Ich fahre also morgens rüber nach Strassburg und nehme da den Rhein/Rhonen-Kanal der für kleine Hausboote geeignet ist. Entlang dieses Kanal geht es über ca. 44km schnurgerade, nur unterbrochen durch 2 kleine Richtungswechsel, entlang unentlicher Baum-Alleen. Im Sommer ist es hier herrlich angenehm zu fahren. Nach diesen vielen KM gerade fahren spuckt der Kanal einem aus und man kommt ins Landwirtschaft-Gebiet der Franzosen. Mit der Zeit wird es mir aber zu langweilig die ganze Zeit von Acker zu Acker zu fahren und so wechsle ich bei Neuenburg am Rhein auf die deutsche Seite des Rhein. Auf vielen Natur-Wegen geht es nun Richtung Basel zu meinem nächsten Warmshower-Host. Nach gut 150km ist auch heute Schluss.
29.05.2016
Frühstück am Sonntag, da ist ein Zopf der Gipfel der Geschmaksgefühle und ein selbstgemachter mundet um so mehr. Mit diesem Gaumenschmaus werde ich von meiner Host-Familie verabschiedet. Heute ist es nur noch ein Katzensprung nach Hause. Aber einer der nochmals hoch hinaus durch den Jura geht. Man könnte das ganze auch umfahren und den Rhein hoch bis zur Aare-Mündung und dann der Aare entlang bis nach Hause, aber das wäre ein Mehrweg von 25KM und das Wetter ist auch nicht so toll. Von Basel aus fahre ich daher Richtung Frick und dann hoch in die Staffelegg auf etwa 670MüM, begleitet mit Regen. Nach einer rasannten Abfahrt bit bis zu 77km/h komme ich dann auch schon bei mir daheim an.
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