Woche 1

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Die Anreise nach Bordeaux gestaltet sich als abwechslungsreich. Zuerst geht es mit den Fahrrädern auf unseren Bahnhof und der Zug, der kommen sollte, kommt zwar auch jedoch in kürzerer Form als normal. Es hat aber genug Platz und wie es sich herausstellt ist das ein brandneuer Zug der vermutlich seine erste Fahrt absolviert. In Basel angekommen haben wir genügend Zeit, um Lebensmittel einzukaufen und danach auf den TER zu gehen der uns nach Strassburg bringt. Es versammeln sich einige Radreisende und wir befürchten das es knapp wird mit dem Platz. Aber es hat genügend Plätze für die Fahrräder, sogar auch noch für diejenigen die zur Arbeit fahren. Wir quartieren uns im letzten Wagen ein und haben so sehr viel Platz, um sogar mein Rad ins Abteil zu nehmen als unterwegs noch mehr Leute mit Velos kommen.

In Strassburg geht es dann auf den TGV, der uns ohne Umsteigen bis nach Bordeaux bringt. In diesem Zug wird es aber schon etwas eng und wir müssen die Räder stapeln. Langweilig wird es trotz der 6h Reisezeit aber nicht da zu uns noch ein junger Radreisender gesellt und später noch eine Dame, die zwischen Paris und Bordeaux pendelt, natürlich nicht täglich.

In Bordeaux ist Endstation und somit haben wir alle genügenden Zeiten, um aus dem Zug zu kommen. Da es inzwischen schon eingenachtet hat müssen wir uns den Weg zur Unterkunft im dunklen suchen und der Freitagabend erschwert, mit vielen Leuten, die unterwegs sind, das Ganze noch. Zum Glück geht es aber meist dem Fluss nach und so finden wir dann unsere Bleibe. Weil der Empfang schon geschlossen hat, bekommen wir per Mail eine Anleitung zum Einchecken. Die Velos können wir im freien, aber gesicherten Abteil deponieren. In der Nacht regnet es und mein Sitz wird trotz Regenschutz nass, und zwar weil sich das Wasser im Regenschutz sammelt, da habe ich vermutlich was falsch gemacht beim Anbringen.

Los müssen wir an diesem Tag ohne richtiges Frühstück (war nicht dabei), resp. wir hatten noch was vom Vortag dabei. Daher geht es erst mal zum Einkaufen und zum Optiker, weil meine Brille eine Schraube verloren hatte. Die Reparatur ist gratis, wirklich Top und den Einkauf haben wir auch schnell durch. So können wir nun los. Es geht aus Bordeaux raus Richtung Westen und ich muss sagen, die Radwege sind sehr gut und meist halten die Autofahrer um dich auf die andere Seite zu lassen. Wirklich schön.

Auf einer alten Eisenbahnlinie geht es aus Bordeaux raus und diese wird uns bis ans heutige Ziel bringen. Unterwegs fahren wir durch viele Pinienwälder und Heidelandschaften. Es ist sehr schön, nur auf die Dauer wird es eintönig da der Fahrradweg wirklich nur Schnur gerade verläuft und mal nach x km eine kleine Kurve kommt. Zu Mittag essen wir was die Taschen hergeben unter Bäumen an einem Picknick Tisch.

Im weiteren Verlauf fahren wir durch ein Gebiet, dass vor einem Jahr durch grosse Waldbrände   heimgesucht wurde. Verkohlte Bäume stehen hier, soweit das Auge reicht. Gegen Nachmittag erreichen wir dann Lacanau wo wir uns in einer wunderschönen Location einquartieren welches noch einen Pool anbietet. Das Abendessen gibt’s direkt am Strand in einer Tapas Bar. Die Nacht verspricht zuerst gemütlich zu werden, jedoch wollen uns die Katzen das nicht gönnen und hatten dabei richtige Jaulkämpfe.

 

Das Frühstück ist, wie eben schon die ganze Unterkunft, genial. Weiter geht’s heute nur eine kurze Strecke. Wir wollen ans Meer und das erreichen wir nach knapp 15km in Lacanau-Ocean, wo wir ein kleines Appartement gebucht haben. Zuerst gibt’s ein feines Zmittag direkt am Meer und danach einen Spaziergang am Strand, der sehr kurz wird, da am Horizont schwarze Wolken aufziehen und schon regnet es und wir flüchten in einen kleinen Laden und danach in ein Kaffee, um die Wartezeit mit einem Dessert zu überbrücken. In einer Regenpause finden wir den Weg zurück zur Unterkunft und kaum da angekommen giesst und stürmt es wieder. Am Abend zeigt sich das Wetter versöhnlich und wir können doch noch am Strand spazieren gehen und den Surfern bei ihrem Ritt über die Wellen zusehen. Ebenso spektakulär verabschiedet sich die Sonne im Meer.

 

Heute Morgen gekommen wir das Frühstück direkt ins Zimmer serviert. Heute geht es nun weiter Richtung Süden. Der Wind kommt mässig aus WSW, aber hinter den Dünen und im Pinienwald sind wir gut geschützt. Es ist toll hier zu fahren, der Wald riecht gut und die Wege sind gut ausgebaut. Es geht immer mal wieder hoch und runter, nicht viel, aber es sorgt auch für Abwechslung. Der Radweg ist geteert und sauber, eigentlich zu sauber. Liegen neben dem Weg viele Pinien-Nadeln und auf dem Weg fast keine. Die Lösung des Mysteriums folgt ein paar KM weiter… wir hohlen einen Traktor ein, der hinten mit einer Bürste den Weg reinigt. Und das macht der Fahrer so gewissenhaft, dass er sich weigert, nur nen Millimeter Platz zu machen damit wir vorbeifahren können. Nach etwa 5min hinter Herfahren und uns bemerkbar machen (und er wusste das wir da hinten sind, mit all seinen Spiegel), mussten wir den Deppen über den Waldboden überholen.

Holprig und konzentriert geht’s an dem Idioten vorbei. Ich mit meinen sehr breiten Reifen hab da mehr Vorteile als die schmalen Reifen am andern Velo. Aber es funktioniert.

Allein sind wir auch hier nicht, jedoch sind es fast nur Tourenfahrer oder Rennradler die unsere Wege kreuzen.

Im Laufe des Tages kommt wieder Regen und so fahren wir mit Regenkleidung weiter oder stehen irgendwo unter. Nach dem letzten Unterstehen, etwa 2km vor dem Tagesziel, kommen wir bei Sonnenschein an. Die heutige Unterkunft buchen wir gleich für zwei Nächte da wir das Cap Ferret etwas genauer betrachten wollen. Das machen wir am nächsten Tag dann auch und besuchen ein paar Hotspots. Ganz im Süden, am Ende des Cap darf man nicht an den Strand. Es ist abgesperrt und das aus gutem Grund. Cap Ferret ragt einen grossen Teil in die Bucht bei Arcachon rein und die Gezeiten-Strömung hat wenig Platz, um in und aus der Bucht zu kommen. Daher hat es ums Cap herum sehr starke Strömungen und es ist lebensgefährlich dort zu baden. Die Bucht von Arcachon hat auch viel zu bieten, wie u.a. die Vogelinsel und ist etwa 155km2 gross. Auch werden hier viele Austern gezüchtet und in den Restaurants vor Ort angeboten.

Nach zwei Nächten am Cap verlassen wir es, jedoch fahren wir nicht weit. Es geht mit dem Boot nach Arcachon, wo wir ebenfalls zwei Nächte bleiben. Das Boot ist nicht sehr gross. Da es aber einige Fahrradfahrer hat (die Route scheint beliebt zu sein) wird es eng und so müssen die Velos aufs Dach vom Boot. Wir haben den heutigen Tag extra so kurz geplant, weil wir heute auch noch auf die Dune du Pilat wollen. Mit 110m Europas höchste Wanderdüne. Wir sind nicht ganz die einzigen hier und so kämpfen wir uns mit vielen anderen durch den Sand die Düne hoch. Zum Glück gibt es im steilen Teil eine Treppe. Oben angekommen hat man einen grandiosen Ausblick. Weite Teile der Bucht, wie auch das Cap und die Inseln vor der Düne. Richtung Osten fällt der Blick ins Landesinnere und die Pinienwälder, bei denen es letztes Jahr ebenfalls gebrannt hatte.

Das heutige Abendessen geniessen wir, unweit vom Hotel, direkt am Strand mit Blick aufs Meer. Das war auch schon das beste von allem. Das Essen war völlig überteuert und einfallslose. Der gemischte Salat war zwei Tomaten aufschneiden und Zwiebeln obendrauf und mein Salat Chevre war das gleiche und anstatt Zwiebeln einfach Käse. Zum vergessen.

Die zweite Nacht, resp. den Rad freie Tag machen wir ganz einfach Wetterbedingt, es regnet heute viel und da bleiben wir gerne im Trockenen.  Das Mittagessen ist in einer einfachen Brasserie gleich um die Ecke und um Welten besser als am Vorabend. Am Nachmittag zeigt sich dann bereits wieder die Sonne und wir machen einen Stadtbummel. Dabei werden mir noch die Haare und der Bart gekürzt.

 

 

 

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