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Nijmegen ist die erste Übernachtung in Holland resp. die ersten beide. Wir müssen eine Pause einlegen weil Karl Probleme mit dem Knie hat. Am ersten Tag hatte er sich ja um ein Schild gewickelt und dabei sein Knie so blöde angeschlagen das es eine Entzündung gab. In den letzten Tagen wurden die Schmerzen schlimmer wenn wir mit dem Velo unterwegs sind. Aber wir haben auch Zeit da der Zug gebucht ist und wir nicht früher nach Hause fahren können. So geniessen wir die holländische Gastfreundschaft. Das Hotel gleicht zwar einem Stundenhotel aber die Altstadt von Nijmegen gibt echt was her. Und das Essen ist sehr fein und preiswert und typisch holländisch werden die Pommes in der Tüte serviert.
Das man in Holland ist merkt man daran dass die Autos anhalten und dich durchlassen obwohl man eigentlich keinen Vortritt hat. Die ersten paar male sind wir irritiert. Es fährt sich einfach super hier, die Leute sind völlig relaxt im Strassenverkehr. Die Velofahrer verhalten sich auch nicht so forsch wie bei uns, an den Lichtsignalen wird bei Rot auch gewartet. Gut, hier haben die Velos eindeutig mehr Rechte und das Radnetz ist perfekt ausgebaut.
Nach dem Pausentag gehts von Nijmegen aus Richtung Arnheim, dort wollen wir in den Zoo (dies ist der Partner-Zoo vom Zoo-Zürich). Aber zuerst heisst es erstmal nach der Kaffee-Pause einen Platten flicken. Die Unterkunft suchen wir in der nähe des Zoo`s aber da wir nicht das Budget für die Übernachtung (über 150.- pro Person) haben lassen wir es und fahren weiter. Immerhin wäre es ein sehr schönes Hotel im Wald gewesen. In Hoenderloo finden wir dann eine gemütliche Unterkunft auch für unser Portemonaie.
Kühl aber mit Sonnenschein geht es tags darauf weiter nach Harderwijk. Die Landschaft ändert sich dabei fast im Minutentakt. Das Radnetz in Holland ist genial aufgebaut. Man fährt hier Nummern nach. Man kann sich auf der Karte die Route individuell zusammen stellen und schreibt sich dann die Zahlen auf einen Zettel, danach kann man einfach den Zahlen folgen. Eine solche Velokarte haben wir in Nijmegen gekauft.
In Harderwijk hat es schon mal mehr Leute, Holländer und auch Touristen. Da wir uns dem Wattmeer nähern sehen wir nun auch schöne Holz-Schiffe. Auch die Essens-Spezialitäten kommen vermehrt aus dem Wasser. Wir ziehen aber das Steak-House vor, ja und drinnen lauft wirklich Bonanza auf alten Röhren-TV`s.
Der Kreisel im Kreisel: Innen für die Autos und aussen (Rot) für die Velos und wehr hat wohl Vortritt?
In der zweitletzten Ettape fahren wir von Harderwijk nach Hoorn über einen 25km langen Damm der für die Entwässerung und Landgewinnung gebaut wurde. Hier haben sogar die Störche ihre eigene Nest-Taktik. Auch speziell ist es das die Autos unter den Schiffen durchfahren, so spart man sich die teuren Brücken.
Kurz vor Hoorn macht das Knie von Karl fast schlapp. Nur mit viel Mühe und meiner Hilfe schaft er es nach Hoorn. Hier bleiben wir dann 2 Nächte bis wir auf den Zug nach Amsterdam müssen, so kann sich das Knie wieder etwas erholen. In Hoorn merkt man schnell das man auf "Sand" gebaut hat. Das Grundwasser ist hoch und der Boden sehr weich. Entsprechend stehen die Häuser etwas schief in der Gegend.
Wir haben Glück, es läuft gerade ein Festival und das bringt viel Abwechslung. Auch machen wir einen Tagesausflug mit dem Zug nach Amsterdam (siehe sep. Bericht). Nebst Musik und Essen können wir auch das "Seeleben" geniessen.
Auf dem Weg nach Amsterdam und die SBB lässt Grüssen.
Wir verlassen Hoorn Richtung Amsterdam, dem Knie von Karl geht es etwas besser. Für die 50km haben wir genügend Zeit am Nachmittag nochmals in Adam zu verweilen. Der Zug fährt ja erst am Abend.