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Wales is greath
Am 19.05. geht es also los. Nachdem ich nun alles Gepäck habe und mich mit Lebensmitteln eingedeckt hab ist um 5 Uhr morgens Tagwach. Viel länger halte ich es eh nicht mehr aus, denn der eine der beiden Neuzuzügler die morgens um 1 Uhr die letzten Betten des 6er Zimmer in Anspruch nehmen schnarcht dermassen laut und konsequent… naja den Rest könnt ihr euch denken.
Vollbepackt geht’s durch die fast leeren Strassen Richtung Liffey River und dem entlang zum Hafen. Der Verkehr auf der Gegenseite nimmt ständig zu und die Fahrzeuge werden grösser. Es gibt 3 Hafengebiete wo die Fähren der jeweiligen Reederei stehten. Alles ist hier gross und weitläufig. Den Port 2 finde ich aber gleich beim ersten Anlauf und begebe mich zum Check in. Wenn ihr euch jetzt fragt wie das hier abläuft? Eigentlich genau gleich wie im Flughafen. Am Schalter hab ich mich angemeldet danach haben wir das Velo (ohne Verpacken) und das Gepäck in einen LKW geladen und dann heisst es auch warten beim Gate. Einzig das es keine Zollkontrolle, Gepäck und Personenkontrolle und es auch nur ein Gate gibt. Auch fährt unser Bus mit den Passagieren und der LKW mit allem Gepäck direkt in den grossen Bauch des Schiffes. Nachdem all die anderen LKW's, Car's und Auto's im Schiff verschwunden sind geht es 10min. früher als geplant um 08:10 los. Gemächlich gleiten wir bei Sonnenschein über die ruhige See. Die Zeit vertreibe ich mir mit einem English Breakfast… Bacon, Egg, Black Pudding, Sausage etc. Später versuche ich noch etwas Schlaf nachholen. Nach etwa 3h 20min erreichen wir Holyhead und ich kann nun endlich in die Pedalen treten.
Bis London Folge ich ja meist der Euro Route 2. Die ist jedoch als solches nicht gekennzeichnet. Man hält sich einfach an die Nationale Route 8. Die Routen sind alle sehr gut am Strassenrand beschriftet.
Nun also der Route 8 folgend geht’s Richtung Heimwärts.
Es geht entlang von Nebenstrassen die sehr wenig gefahren sind, aber halt nicht immer alles so direkt. Was eigentlich egal ist den der Weg ist ja das Ziel. In Llanfair yn Neubwll wird es laut. Hier übt die Royal Air Force. Etwas weiter mache ich für ein Picknick ne Pause. Weiter geht es zügig doch ich habe bald einmal ein kleiner Vorgeschmack auf das was mich die nächsten Tage erwartet. Eine 15% Steigung. Diese ist nur kurz aber es reicht um das Velo zu schieben. Der Weg führt weiter entlang von schmalen Strassen. Was wirklich toll ist da sich hier kaum Autos «verfahren». Und die Strassen sind so schmal das es mit dem Velo knapp zum kreuzen geht. Die Landschaft gibt auch viel her. Es ist sehr schön und abwechslungsreich. Über Porthaethwy fahre ich bis nach Caernarfon wo ich eine Bleibe für diese Nacht suche. Bei der Suche bleibt es aber: No Vacances, alles besetzt oder es ist zu teuer. Also weiter. In Bethesda-bach werde ich auf einem Hof fündig. Leider gibt es kein Abendessen aber ich soll doch in Llandwrog schauen. Gesagt getan und mit wenig Gepäck am Velo die 2.5km zügig zurück gelegt stehe ich nach 21:00 im Restaurant. Sorry, no Food after 21:00. Naaaaa toll. Dann halt wieder zurück und mit dem Wasserkocher (der im Zimmer steht) eine Fertignahrung, die ich dabei habe, zubereiten. Der Einstieg ins Abenteuer verläuft ja nicht gerade nach Plan, aber Hey so geht Abenteuer. Zum Schluss des Tages esse ich beim schönsten Sonnenuntergang meine Fertignahrung und als Beilage ein Rüebli das ich zur Hälfte mit meinem Pferdekumpel teile. Ich möchte es ja nicht noch länger hinhalten wenn es schon beim knabbern des Rüeblis zuschauen muss.
Der zweite Tag startet mit einem reichhaltigen Frühstück direkt aufs Zimmer geliefert. Und mit Regen… nach dem Zmorge lasse ich mir auch Zeit um aufzubrechen. Mit nachlassenden Regen und meinen Regensachen fahre ich weiter. Nun geht’s in den Snowdonia National Park. Was so viel bedeutet wie steile Aufstiege mit bis zu 21% und darum lange Passagen in denen ich das Velo schiebe, gepaart mit atemberaubender Aussicht auf die Schönheit der Natur. Jede Schweissperle hat sich beim Anblick dieses Panorama gelohnt. Und unten am Meer bereichern die Fjorde die Sinne. Gefahren bin ich heut über Criccieth (Picknick zum Zmittag), Porthmadog, Harlech nach Barmouth. Beim zweiten Hotel direkt am Meer finde ich meine Bleibe für diese Nacht. Und dieses Mal kann ich zu Fuss ins Restaurant und bekomme auch noch etwas. Irish Lamp vom feinsten und ein Guinness. Am Morgen mache ich Bekanntschaft das man auch beim Frühstück die Bestellung aufgibt. Sachen gibt’s ? Jedenfalls stimmt das Wetter von Anfang an und es geht zuerst über eine Eisenbahn Brücke aus Holz und danach etwa 5km einer alten Bahnlinie einem Fjord, mit viel Rückenwind, entlang. Das wars heute aber schon mit zügig voran kommen. Von nun an geht’s hoch. Zwei Pässe die jeweils um die 500m hoch sind gilt es zu bezwingen. Viele Meter/Kilometer muss ich das Velo nun schieben. Ebenso steil geht es auf der anderen Seite wieder runter was die Bremsen fordert. Aber das ist alles egal, weil die Landschaft ist einfach der Hammer. In der Nähe von Pantperthog finde ich einen genialen Platz für das Picknick. Auf der Wiese direkt an einem Flüsschen koche ich auf dem Kocher Kartoffeln mit Karotten. Gut gewürzt und mit Tomatensauce verfeinert schmeckt das vorzüglich und so bin ich frisch gestärkt um den nächsten Berg hoch zu fahren äh schieben ? Nachdem ich nun über Dolgellau und Machynlleth gefahren bin komme ich ziemlich abgekämpft gegen 19:00 in Llanidloes an. Beim ersten Hotel gleich einen Treffer und zum Essen brauche ich auch nicht aus dem Haus. Das Velo muss diese Nacht auch nicht draussen schlafen sondern gemütlich im Frühstück Raum.
Mit schweren Beinen geht es auf den 4ten Tag. Ich hoffe heute geht es etwas weniger steil in den Tag. Ich werde erhöht. Naja zum Teil. Ein paar Mal muss ich für einige Meter schieben. Aber das Terrain bleibt hügelig. Kurze zügige Abfahrten mit bis zu 45km/h wechseln sich mit giftigen Anstiege ab. Meine Schaltung wird gefordert. Heute treffe ich auch den ersten Touren Fahrer. Wir tauschen uns kurz aus, Strecke? Von wo bis wo? Wetter? Fluchen über die steilen Aufstiege und den Gegenwind und verabschieden uns. Bei der Weiterfahrt mache ich mir dann Gedanken über den Gegenwind. Eigentlich ist mir der gar noch nicht so aufgefallen. Die Berg und Talfahrten beschäftigen mich zu sehr und die dadurch schmerzenden Beinen. Zum Schluss des Tages erfahre ich dann das erste Mal wie es ist in der Fläche zu fahren, herrlich. Man kommt zügig voran. Trotzdem sagt nun mein Körper: PAUSE
Und die gönne ich ihm und natürlich mir. Nachdem ich tagsüber über Rhayader, Builth Wells und Boughrood fahre komme ich schon fast früh um 17:30 in Hay on Wey an. Im Old Black Lion buche ich für zwei Nächte, geniesse ein feines Znacht eine herrlich ruhige Nacht und wiederum ein feines Zmorge. Die Kalorien müssen wieder rein.
Heute geniesse ich also meinen Pausentag in der Bücherstadt Hay on Wey das mehr Bücherläden und Bücher als Einwohner hat. Ich nutze auch den Tag zum Wäsche waschen und diesen Bericht zu schreiben.
Fazit aus den ersten 4 Tagen. Wales ist sehr schön. An jeder Ecke gibt es Schafe. Sogar auf dem Veloweg. Diese lassen sich einfach verscheuchen. Lästig sind die Viehtüren wo man durch muss. Jedes Mal das Velo abstellen und dann irgendwie hindurch kommen. Da sind die Vieh Roste am Boden einfacher. Augen zu und mit viel geholper drüber. Walisisch ist eine interessante Sprache, komplett nicht mit Englisch zu vergleichen. Jeder der 330km und 4600hM haben sich gelohnt.
Morgen geht es weiter und ich werde Wales Richtung England verlassen.
Bis bald
Cheers, Dani
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